Mona und ich sind seit Samstag hier in der Kleinstadt Dogbo und gestern hat hier unser Lehrerworkshop zum Methodeneinsatz im Unterricht für Unterrichtende an weiterführenden Schulen begonnen.

Nach einem Ankommen in der Unterkunft von deutschen Verein Pro Dogbo, der Suche nach Früchten (Die es zu Hauf gibt, jedoch abtransportiert und z.T. exportiert werden), dem Besuch einer Bar, in der wir abgesehen von den Kellnerinnen nur von Männern umgebe waren (die Frauen sind alle immer zuhause), einem für hier typischen Essen von Maispaste auf dem Boden und natürlich nur mit der rechten Hand und einer Voodoo Zeremonie inkl. Tanzeinlage am Sonntag, war es nun an uns, bestmöglich den Workshop für die 40 Leute am nächsten Tag vorzubereiten bzw. Zu finalisieren.

Der Einstieg am Montag war auch super, die LehrerInnen sind interessiert, wir stoßen mit unseren Ideen und Anregungen nur immer mal wieder auf die Grenzen der Vorstellungskraft, denn den Lehrkräften in Benin wird die gesamte Unterrichtsdurchführung vorgegeben, sodass gefühlt wenig Platz für Neues bleibt.

Für mich war es erst etwas beengend in einem Raum, der eigentlich für 20 Personen ausgerichtet ist und ohne Internetzugang, das Seminar durchzuführen, aber die man passt sich doch schnell den äußeren Gegebenheiten an und es ist auf einmal Gar kein Problem...das stimmt auch in anderen Bereichen: das Fehlen von Warmwasser, das ständige Schwitzen bei hoher Luftfeuchtigkeit, die Anwesenheit von kleinen Krabbeltierchen, das geduldige Warten auf alles und jeden, das allabendlich Einsprühen gegen die Malaria-Mücken ist schon Normalität nach etwas mehr als 1 Woche. Und zum Glück auch die fehlenden Gedanken, ob man sich schminkt und wie man sich anzieht rücken entspannend in den Hintergrund.

Woran es schwer ist, sich zu gewöhnen, ist, dass wir als Frauen einzig und allein eine für uns normale Art von Respekt erfahren, weil wir Weiße sind. In dieser patriarchalischen Gesellschaft möchte ich persönlich mit den beninischen Frauen nicht tauschen....

Insgesamt bin ich jedoch positiv überrascht von der Gastfreundlichkeit und dem Interesse der Menschen hier, ohne aufdringlich zu sein. Zudem ist es schön, fernab von den touristischen Orten ( die es auch nur begrenzt gibt) ins normale Leben hier einzutauchen.