Mona (diesmal eine andere ;)) und ich sind inzwischen fast 3 Wochen auf Sulawesi unterwegs und es wird Zeit für ein kleines Resümee, bevor Mona morgen wieder nach Hause fliegt und ich weiter auf die Insel Java. Sulawesi kennen viele eigentlich gar nicht, generell ist Indonesien im Allgemeinen nur eine " Ansammlung von Inseln südlich von Thailand" und man kennt wenn dann v.a. Bali. Sulawesi ist eine größere davon mit einer etwas länglichen, katzenförmigen (wie wir finden) Form und viel wussten wir ehrlich gesagt auch nicht über Sulawesi als wir hier hin kamen.

Aber wie immer (das ist jetzt mein 3. Besuch in diesem Land) hat mich Indonesien wieder verzaubert mit herzlichen und strahlenden Menschen und unglaublich schöner Natur, wobei diesmal noch die atemberaubende Unterwasserwelt hinzukam. Hier gibt es einen Mix vieler Religionen, wir kamen an vielen christlichen Orten vorbei, vielen muslimische Religionen aber auch Hindutempeln und es fällt nicht wirklich auf, dass über 80% der Bevölkerung muslimisch sind (wobei wir morgens schon immer froh waren, nicht vom Muezzin geweckt zu werden). Stattdessen krähen hier Hähne, es laufen bellende Hunde über die Straße und man wird von Vogelgezwitscher und Zikaden morgens in Schach gehalten. Das Leben hier ist sehr ursprünglich, wir hatten nicht überall und auch meist nur für ein paar Stunden Strom, selten warmes, wenn überhaupt fließendes (ansonsten Bucket- Shower) Wasser (braucht man bei 30 Grad aber auch nicht), die Leute waschen die Wäsche mit der Hand und kochen oft über Holzkohle. Das modernste Verkehrsmittel ist der Roller, auf dem schon mal (wie fast überall) eine ganze Familie Platz findet. Dieser ist nur bezahlbar, weil er auf Raten gekauft werden kann. Und wie ich leider überall in Südostasien und Afrika gesehen habe gibt es auch hier ein immenses (Plastik-)Müll Problem. Die Verpackungen sind aber auch überall sehr klein und der Müll wird achtlos in die Natur geworfen. Abends werden oft Feuer gemacht, bei dem die sonstigen Reste verbrannt werden und die ganze Luft stinkt....die einzige Lösung, um den Müll loszuwerden, da es keine Müllabfuhr o.ä. gibt. Ich hoffe, es werden hier bald bessere Lösungen gefunden, denn ansonsten hat die Natur hier unglaublich viel zu bieten. Mona und ich hatten einige überraschende tierische Begegnungen: eine Fledermaus im Moskitonetz, einen Gecko in der Dusche, der gerade von Ameisen vertilgt wird, einen Waran am Strand, einen tropischen Vogel, der die Fensterscheibe vom Zimmer nicht wahrgenommen hat und Millionen bunte Fische, viele neugierige Schildkröten, Haie und Adlerrochen beim Tauchen und schnorcheln....und natürlich viele süße Kätzchen 😀.

Der Tourismus ist in den meisten Regionen noch nicht sehr stark ausgebaut, sodass wir uns nicht nur einmal allein auf der Suche nach versteckten Wasserfälle oder auf einem recht aktiven Vulkan (hatte uns niemand gesagt, hups) befanden. In vielen netten Gesprächen mit Einheimischen haben wir sogar immens unsere Indonesisch Kenntnisse ausgebaut, was auch manchmal bei den rudimentären Englischkenntnissen vonnöten war. Aber ansonsten hat man sich ja sowieso mit Händen und Füßen verständigt :).

Ales in allem verzaubert diese Insel einen, wenn man dazu bereit ist, sich auf ihre Gegebenheiten einzustellen (z B. "die Fähre fährt heute nicht, die wurde privat angemietet"...dann halt morgen) und hilft immens, einfach mal einen Gang herunterzuschalten.

Ih kehre morgen Indonesien nicht den Rücken sondern nutze mein Visum auf den Tag genau aus und reise nach Java weiter....mal schauen, ob die Insel mithalten kann :)


P.S. Danke Mona für die Mühe zur Organisation eines grandiosen Geburtstages mit Rollertour durch die Reisfelder, leckerem Essen und Kuchen und ein paar Bieren mit einigen Reisegefährten, die man immer wieder getroffen hat. Endlich 30! 😀😋